zehn minuten waren vergangen als sie sich wieder sahn
ein falsches wort
und sie hat geschrien
einen falschen blick
hat sie nicht verziehn
hat über jede geste
wie ein hund gewacht
doch scheinbar nicht gemerkt
er hat sie still ausgelacht
das tat er nicht laut
"mein sauerkraut"
nein, lieber im stillen
wollt er sie killen
innerlich erklangen balladen
und alle die sollten ihr schaden
so während treue er heuchelte
vergnüglich sie hinterrücks meuchelte
so tat er als hört er ihr zu
und dachte "du olle kuh,
laber doch weiter dein scheiß
als ob ichs nicht lange schon weiß..."
bis er plötzlich etwas bemerkte
wa
gesicht so dicht und kaum ein traum by vinoviola, literature
Literature
gesicht so dicht und kaum ein traum
zu begreifen sich als arsch / gesicht
nicht einen freund begriffen
nicht einen feind erkannt
sich selbst im nu verpfiffen
in die eigene wand gerannt
in reih und glied und marsch / so dicht
sieht sich an
sieht ein verbot
betrachtet sich
verachtet sich
wie kot
so stolperte seit jahren schon / und kaum
das viel zu alte kind
verfluchte sein verhängnis
sehend und doch blind
im eigenen gefängnis
der eigenen emotion / ein traum
sieht sich an
sieht ein verbot
betrachtet sich
verachtet sich
wie kot
mit stempel auf der stirn benannt
ach wenns so einfach wär
der stempel wurd ins hirn gebrannt
die seele dadurch lee
yo, ich geh dann mal
sagte sie, oder er, oder wer
oder was auch immer
oder was auch nimmer
ist durch die gassen geschwappt
in die ecke getorkelt
hat sich den kopf gestoßen
der erste genuss an diesem abend
wollt ihn erneut irgenwo gegen schlagen
die wand, die laterne, der gehweg
war dann aber doch zu müde
zu schissig, zu träge
ist dann weiter getorkelt
hat die lichter gesehen
lichter der sonne, die den mond besudelte
laternenlichter die die nasse straße besudelten
hätt sich gern in die hose gepisst
aber nein
wenn jemand das sieht
dann wäre es wärmer als langsam
oder plötzlich gefroren
welch wunderbarer abend
welch wundersame nacht
gefeiert wurde laut und wild
gegrölt, getanzt, gelacht
gelabert und gechillt
bis in die tiefste nacht
am feuer saß sie, starrte
ne ganze weile schon
in die flammen und verharrte
als würd sie darin wohn
sie bemerkte seinen blick
im nebel und im rauch
plötzlich macht es klick
und dann sah sie ihn auch
dort in der ecke saß er
lehnte an der wand
blickte in die ferne
kippe in der hand
betäubte sich mit wein
betäubte sch mit bier
wollt alleine sein
und sehnte sich nach ihr
sie saß ihm gegenüber
betäubte sich mit graß
schaute